Arzneimittel richtig entsorgen

Wissenswertes über Medikamente
von
DA Redaktion
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    Aktualisiert am 13.01.2025

    Altmedikamente können Substanzen enthalten, die bei unsachgemäßer Entsorgung zu einer Gefährdung von Menschen und Umwelt führen. Deshalb sind bei der Entsorgung einige Hinweise zu beachten:

    1. Auf die richtige Lagerung achten

    In einem Arzneischrank werden unterschiedliche Arzneimittel gelagert.
    Wo bewahrt man am besten seine Medikamente auf? Ein Arzneischrank ist ideal. © Shutterstock
    • Egal ob Tabletten, Dragees oder Säfte: Beachten Sie immer die Lagervorschriften. Diese stehen in der Packungsbeilage.
    • Generell gilt: Arzneimittel sollten trocken, kühl und lichtgeschützt aufbewahrt werden. Am besten gelingt das in einer Hausapotheke.
    • Die Küche und das Badezimmer sind durch die hohe Luftfeuchtigkeit, die beim Duschen, Baden oder Kochen entsteht, sowie aufgrund der warmen und schwankenden Temperaturen, nicht als Lagerungsorte geeignet.

    2. Kinderschutz nicht vergessen

    Ein Kind greift nach einem Arzneimittel in unerreichbarer Höhe.
    Kinder sollten keinen Zugang zu Arzneimitteln haben. © Shutterstock

    Bewahren Sie Arzneimittel stets so auf, dass Kinder keinen Zugang zu ihnen haben. Verschließen Sie Fläschchen usw. immer fest. Die meisten Arzneischränke kann man versperren. Wer keine Hausapotheke hat, sollte seine Medikamente zumindest unerreichbar aufbewahren.

    3. Auch Medikamente haben ein Ablaufdatum

    Nahaufnahme vom Ablaufdatum eines Medikaments.
    Bei Medikamenten bezieht sich das Haltbarkeitsdatum nur auf ungeöffnete Packungen. © Shutterstock
    • Arzneimittel haben – so wie Lebensmittel – gesetzlich vorgegeben ein Ablaufdatum. Wird das Medikament richtig gelagert, ist die hohe Qualität bis zum aufgedruckten Datum garantiert.
    • Achtung: Das Haltbarkeitsdatum bezieht sich nur auf ungeöffnete Packungen oder zum Beispiel Tabletten, die in einer Folie eingeschweißt sind. Arzneimittel, die nicht mehr gebraucht werden bzw. deren Haltbarkeitsdatum abgelaufen ist, sollten rasch und richtig entsorgt werden.
    • Sind Salben, Tropfen oder Säfte einmal angebrochen, sollten sie nach rund 4 bis 6 Wochen entsorgt werden – auch wenn das Verfallsdatum noch nicht überschritten worden ist. Bei magistralen Rezepturen, also Arzneimitteln, die der Apotheker persönlich für Sie angefertigt hat, ist die Haltbarkeit häufig noch kürzer. Das liegt daran, dass diese meist ohne Konservierungsmittel hergestellt werden.
    • Mögliche Anzeichen für eine Beeinträchtigung sind: Verfärbungen und Risse bei Tabletten, die Ausflockung oder Trübung bei Säften, oder Verfärbungen bei Zäpfchen, Salben, Gelen und Cremes. Aber auch ohne solche vordergründigen Anzeichen können Arzneien nach Ablaufdatum oder nach Anbruch in ihrer Wirkung beeinträchtigt sein und sollten deshalb fachgerecht entsorgt werden.
    • Übrigens: Auch Pflaster, Tupfer und Mullbinden haben ein Ablaufdatum. Mit der Zeit verlieren Verbandmaterialien zum Beispiel ihre Klebefähigkeit oder Sterilität. Kontrollieren Sie auch in regelmäßigen Abständen den Inhalt des Verbandskastens im Auto.

    Erstveröffentlichung am 29.04.2020

    4. Wo entsorgt man Medikamente?

    Zwei Apotheken-Mitarbeiterinnen sichten lagernde Medikamente und kümmern sich um die richtige Entsorgung.
    Die Apotheken-Mitarbeiter kennen sich mit Medikamenten bestens aus – und zwar auch mit deren Entsorgung. © Shutterstock

    Bringen Sie Altmedikamente …

    • in die Apotheke,
    • zur Problemstoffsammlung,
    • oder auf die Mistplätze der MA 48.

    Die getrennt gesammelten Altmedikamente werden thermisch verwertet.

    5. Wie entsorgt man Medikamente?

    Eine junge Frau blickt in ihren Arzneischrank.
    Karton-Verpackungen und Beipackzettel darf man im Altpapier entsorgen. © Shutterstock
    • Karton, Beipackzettel und Gläser sind Wertstoffe, die zum Altpapier bzw. zum Altglas gehören.
    • Tabletten können in den Blistern bleiben.
    • Nadeln soll man nur in stichfesten, fest verschlossenen Behältern abgeben.
    • Sonstige Problemstoffe, wie zum Beispiel Fieberthermometer, sollte man nicht mit den Arzneimitteln mischen, sondern separat abgeben.

    6. Bitte nicht!

    Nahaufnahme von einem Abfluss mit laufendem Wasser.
    Arzneimittel gehören nicht in den Abfluss. © Shutterstock
    • Entsorgen Sie Medikamente nie im Restmüll.
    • Medikamente haben in der Toilette oder im Abfluss nichts zu suchen. Die chemischen Substanzen, die nicht abgebaut werden, belasten nämlich das Ökosystem. Gelangen Antibiotika ins Grundwasser, begünstigt das die Entstehung von Antibiotikaresistenzen.

    7. Bei Fragen ...

    Eine junge Apothekerin blickt lächelnd in die Kamera
    In der Apotheke erhalten Sie fachkundige Informationen rund um das Thema Arzneimittel. © Shutterstock
    • Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker am besten bereits bei der Rezeptausstellung oder Medikamentenübernahme nach der richtigen Entsorgung.
    • Wenn Sie sich nicht sicher sind, wie oder wo Sie ein bestimmtes Medikament richtig entsorgen, können Sie natürlich immer nachfragen.
    DA Redaktion
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