Lidrandentzündung: (K)eine Randerscheinung
Brennende, geschwollene Augen, verklebte Lider: Für Menschen mit einer…
Schmerzen und Einschränkungen im Alltag werden zur Gewohnheit. Zumindest möchte man das auf den ersten Blick meinen. Immerhin werden Menschen mit chronischen Erkrankungen tagtäglich damit konfrontiert. Doch nur weil etwas ständig präsent ist, heißt das nicht automatisch, dass man sich auch daran gewöhnt. Im Gegenteil: Bei chronischen Erkrankungen schmerzt oft nicht nur der Körper, sondern auch die Seele.
Ab dem Zeitpunkt der Diagnose ist nichts mehr so, wie es einmal war. „Warum?“ und vor allem „Warum gerade ich?“ und „Wie geht es jetzt weiter?“, fragen sich viele. Ob ein Weg gefunden werden kann, das Beste aus der Situation zu machen und sogar glücklich damit zu leben, hängt davon ab, wie der Betroffene mit diesen neuen Anforderungen umgeht. In der Psychologie spricht man von so genannten Coping-Strategien. Der Begriff Coping leitet sich aus dem Englischen „to cope with“ ab und bedeutet, jemandem oder etwas gewachsen sein, mit etwas fertig werden, etwas bewältigen und damit umgehen können.
Um mit der veränderten Lebenssituation bestmöglich zurechtzukommen, braucht es also Strategien. Welche das sind, hängt in erster Linie davon ab, wie Betroffene auf den ersten „Schock“ der Diagnose reagieren.
Abhängig vom Krankheitsbild und -verlauf sind die Belastungen vielfältig und die Reaktionen unterschiedlich. Eine lebensbedrohliche Krankheit wie Krebs wird eine andere Reaktion auslösen als zum Beispiel Diabetes. Die Reaktion hängt aber nicht nur von der Erkrankung, sondern auch von der Persönlichkeit des Betroffenen ab. Es gibt Menschen, die mit belastenden Situationen besser zurechtkommen als andere. Doch in der Regel verfügen nur wenige Betroffene über das Rüstzeug, die Krankheit so verarbeiten zu können, dass die Psyche nicht darunter leidet.
Für viele Betroffene erscheint die Situation aussichtslos, und es kommt zu einem Gefühl der Ohnmacht und Hilflosigkeit. Angst, Scham, aber auch Wut sind Gefühle, mit denen Betroffene häufig zu kämpfen haben. In weiterer Folge können auch psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen auftreten, die eine professionelle Behandlung erfordern. All diese belastenden Gefühle wirken sich negativ auf den Körper aus. Ein Teufelskreis, der durchbrochen werden muss. Aber wie?
Erstveröffentlichung am 09.07.2020