Erkältung
Eine Erkältung, auch grippaler Infekt genannt, ist sehr unangenehm, aber…
Zecken sind weltweit verbreitet. Sie zählen zu den Spinnentieren und sind Parasiten, die sich vom Blut zahlreicher Wirbeltiere ernähren. Bei diesem Vorgang kann eine Reihe an Krankheiten auf Mensch und Tier übertragen werden. Nicht jede Zecke überträgt Krankheiten. Wenn es doch der Fall ist, dann kommen in Österreich am häufigsten FSME und Borreliose vor. Mehr dazu lesen Sie weiter unten.
Bei der Frühsommer-Meningoenzephalitis (kurz: FSME) handelt es sich um eine Viruserkrankung, die von Zecken oder unpasteurisierter Milch auf den Menschen übertragen werden kann. Ohne Impfung kann FSME zur Entzündung des Gehirns, der Hirnhäute sowie des Rückenmarks führen, bleibende Schäden hinterlassen und sogar tödlich enden.
Bei vielen Infizierten bricht die Krankheit zum Glück gar nicht aus. Rund 30 bis 40 Prozent der Infizierten werden aber tatsächlich krank. Vom Zeckenstich bis zur Erkrankung kann es dauern: Die Inkubationszeit schwankt zwischen ein paar Tagen und einem Monat.
Phase 1:
In der ersten Phase treten grippeartige Symptome auf (etwa Fieber, Kopfschmerzen und Gliederschmerzen), die nach wenigen Tagen verschwinden. Häufig bleibt der Zusammenhang mit einem Zeckenstich unerkannt. Der Großteil der Betroffenen hat die Krankheit nun überstanden.
Phase 2:
Bei einem Drittel der Patienten währt die Besserung aber nur kurz. Ungefähr eine Woche nach Abklingen der ersten Phase erleben sie die zweite Phase von FSME.
Mögliche Symptome sind starke Kopfschmerzen, Genickstarre, hohes Fieber, Lichtempfindlichkeit, Übelkeit und Erbrechen, Krampfanfälle oder Atemstörungen. Möglich sind auch Schwindel, Bewusstseinsstörungen sowie Sprech- und Gehstörungen. Und in manchen Fällen treten zusätzlich Lähmungen auf.
In dieser zweiten Phase werden drei Erkrankungsformen unterschieden:
Seit mehr als 40 Jahren kommen Impfstoffe gegen FSME bei Kindern und Erwachsenen zum Einsatz. Durch ständige Forschung und Weiterentwicklung werden die Impfstoffe laufend optimiert. In Österreich sind zwei Impfstoffe gegen FSME erhältlich.
Der FSME-Impfstoff ist der beste Schutz gegen Frühsommer-Meningoenzephalitis
Wer nach dem empfohlenen Impfschema geimpft ist, kann sich entspannt im Freien aufhalten, denn die FSME-Impfung bietet nahezu einen hundertprozentigen Schutz.
Im Allgemeinen wird die Impfung gut vertragen. Wie bei allen Impfungen kann es nach der FSME-Impfung zu lokalen Reaktionen, wie einer Rötung oder Schwellung und Schmerzen im Bereich der Einstichstelle kommen. Es können auch Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit, Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen, Übelkeit, ein allgemeines Krankheitsgefühl oder erhöhte Temperatur auftreten. Diese Reaktionen sind ein Zeichen dafür, dass das Immunsystem auf die Impfung reagiert und einen Schutz aufbaut.
Die FSME-Impfung schützt nicht vor der bakteriellen Erkrankung Borreliose, die ebenfalls durch Zeckenbisse übertragen werden kann. Diese Krankheit ist gut mit Antibiotika behandelbar. Je früher sie erkannt wird, desto besser ist die Heilungschance.
Falls Sie noch nie gegen Zecken geimpft wurden, erhalten Sie zunächst die Grundimmunisierung. In Österreich sind zwei Impfstoffe erhältlich. Sie haben ein unterschiedliches Impfschema:
Grundimmunisierung FSME-Immun:
1. Dosis | |
2. Dosis | nach 1 - 3 Monaten |
3. Dosis | 5 - 12 Monate nach der 2. Dosis |
Grundimmunisierung Encepur:
1. Dosis | |
2. Dosis | nach 1 - 3 Monaten |
3. Dosis | 9 - 12 Monate nach der 2. Dosis |
Nach der ersten Dosis besteht noch kein kompletter Impfschutz!
Damit keine Lücke im Impfschutz entsteht, müssen die Auffrischungstermine eingehalten werden. Wenn die Grundimmunisierung abgeschlossen ist, erfolgt die erste Auffrischung nach drei Jahren. Danach wird alle fünf Jahre aufgefrischt.
Ab dem 60. Geburtstag wird wieder alle drei Jahre geimpft, da unser Immunsystem altert. Für die FSME-Impfung besteht nach oben hin keine Altersbegrenzung.
Für Kinder existiert ab dem vollendeten ersten Lebensjahr ein eigener Kinder-Impfstoff.
Auffrischungen:
Erste Auffrischung: | 3 Jahre nach Abschluss der Grundimmunisierung |
Weitere Auffrischungen: | Vor dem 60. Geburtstag: alle 5 Jahre |
Älter als 60. Jahre: alle 3 Jahre |
Für gewöhnlich wird die Impfung vom Hausarzt durchgeführt. Den Impfstoff besorgen Sie am besten zeitnah in Ihrer nächstgelegenen Apotheke.
In Österreich gibt es auch die Möglichkeit, sich beim Amtsarzt in der Bezirkshauptmannschaft impfen zu lassen. Außerdem gibt es in vielen Schulen, Betrieben und Gemeinden jährliche Impfaktionen.
Wenn unklar ist, ob ein ausreichender Impfschutz besteht – zum Beispiel, weil die letzte Auffrischungsimpfung schon länger fällig ist – können Sie einen Titer-Test durchführen lassen. Hierbei wird die Antikörpermenge im Blut bestimmt.
Bei einer Impfung wird das Immunsystem gegen einen bestimmten Stoff (ein Antigen) „aktiviert“, sodass wir anschließend vor einer bestimmten Erkrankung geschützt sind. Unserem Immunsystem wird eine Infektion vorgetäuscht, indem der abgeschwächte bzw. abgetötete Erreger oder auch nur ein Bestandteil von ihm dem Körper verabreicht wird. Darauf reagiert unser Organismus mit der Bildung von Antikörpern, die ihm anschließend erhalten bleiben und uns vor der Erkrankung schützen.
Wenn wir anschließend mit dem echten Stoff in Kontakt kommen, kann unser Körper sofort mit den passenden Antikörpern reagieren und die Erkrankung verhindern. Die FSME-Viren werden sozusagen vom Immunsystem zerstört.
Die sogenannte Lyme-Borreliose ist bei uns die am häufigsten durch Zecken übertragene Erkrankung. Sie wird von Bakterien namens Borrelien ausgelöst und verläuft in drei Stadien. Die Borrelien befinden sich im Darm vieler Zecken und werden erst nach ein paar Stunden des Anhaftens (sechs bis 48 Stunden) auf den Wirt übertragen.
Stadium 1:
Nach einer Inkubationszeit von ein paar Tagen bis zu drei Wochen tritt das Frühstadium mit grippalen Symptomen wie zum Beispiel Fieber oder Kopfschmerzen auf. In diesem Stadium bleibt die Erkrankung oft unerkannt. Bei ungefähr der Hälfte der Betroffenen zeigt sich aber ein Ausschlag rund um die Einstichstelle – die sogenannte „Wanderröte“. Selbst wenn die Rötung verschwindet, kann die Infektion aber weiter voranschreiten.
Stadium 2:
Das zweite Stadium tritt erst Wochen oder Monate nach dem Stich auf. Nun werden die großen Gelenke, die Haut, das Nervensystem oder selten auch das Herz oder die Augen befallen. Es sind zum Beispiel Schwellungen der Gelenke oder Herzrhythmusstörungen möglich.
Stadium 3:
Das dritte Stadium ist chronisch und durch Entzündungen der Gelenke und Erkrankungen des Nervensystems gekennzeichnet. Es tritt aber nur selten auf, und wenn dann erst Monate oder gar Jahre nach der ursächlichen Infektion.
Ob Sie tatsächlich unter Borreliose leiden, kann nur Ihr Arzt feststellen. Wenn die Therapie rechtzeitig begonnen wird, heilt die Krankheit meist ohne Folgen aus. Sie kann gut mit Antibiotika behandelt werden. Eine Impfung gibt es jedoch nicht.
Erstveröffentlichung am 17.04.2023